Waffen und Ausrüstung der Freikorps

Die Ausrüstung der Freikorps war aus den übriggebliebenen Beständen des kaiserlichen Heeres bunt zusammengewürfelt. Viele aus dem 1. Weltkrieg heimgekehrte Soldanten hatten Ihre Uniform und sonstige Ausrüstungsteile behalten, und brachten diese nun in die Freikorps ein.

1. Bewaffnung:

1884 stellte Hiram Maxim das erste Maschinengewehr vor, bei dem der Rückstoß der explodierten Pulverladung für das automatische Nachladen der nächsten Patrone genutzt wurde. Das deutsche Heer kaufte diese Waffe und entwickelte sie dann eigenständig weiter, bis 1908 das Modell mit der Bezeichnung MG 08 erschien. Eine tragbare Version  wurde ab 1915 mit der Typbezeichnung MG 08/15 ausgeliefert und wurde zum Standard-MG des deutschen Heeres im ersten Weltkrieg. Es hatte ein Gewicht von 18 kg mit vollem Wasserkühlbehälter, ein Kaliber von 7,92 mm und eine Schußkadenz von 600 Schuß/min.

 

 

Das Standardgewehr des deutschen Heeres im I. Weltkrieg. Ein Repetiergewehr mit 5-Schuss Magazin, das von oben geladen wurde. Es unterscheidet sich vom Standardgewehr im II. WK, dem Karabiner 98k (k für kurz), vor allem durch den längeren Lauf, den geraden Kammerstengel und das Visier. Das Kaliber betrug 7,92 mm, die maximale Kampfentfernung 1000 m.

 

Bajonett zum Karabiner 98

 

 

Die erste Maschinenpistole der Welt. Kaliber 9 mm mit 32 Schuß Stangenmagazin oder 50 Schuß Rundmagazin. Ab 1917 im Heer, vor allem bei den Sturmtruppen, eingesetzt. Nach dem Weltkrieg war z. Bsp. die Garde-Kavalerie-Schützen-Division damit ausgerüstet.

 

 

 

Die Luger Parabellum, die um 1900 von George Luger entworfen wurde, ist eine der bekanntesten Pistolen der Welt. Von dieser Pistole, gewöhnlich nach Ihrem Erfinder einfach Luger genannt, sind im Laufe der Zeit von den Mauser-Werken mehr als 3 Millionen Stück hergestellt worden. Es gab Sie für gewöhnlich im Kaliber 9mm und auch in einer Variante mit 7,65 mm. Sie wurde auch noch im 2. Weltkrieg verwendet, und erst allmählich von Ihrem Nachfolger, der Walter P38 abgelöst, die unter der Bezeichnung P1 auch noch in der Bundeswehr Verwendung fand.

 

 

 

Stielhandgranate aus dem 1. Weltkrieg, man beachte den seitlich am Holzstiel angebrachten Abzugssplint und den am Sprengmantel angebrachten Clip zur Befestigung am Koppel.

 

 

 

Der Kampf Mann gegen Mann auf engem Raum, wie er in den Schützengräben  des 1. Weltkriegs oft stattfand, erforderte handliche, immer bereite Waffen. Aus der Not heraus entstanden in den Feldwerkstätten die ersten "Grabendolche". Anfangs waren es meist gekürzte Bajonette, aber auch von den Beschaffungsstellen gekaufte zivile Dolche oder Jagdmesser, später wurden dann von der Industrie spezielle Grabendolche in verschiedenen Ausführungen gefertigt.

 

 

 

 

2. Bekleidung und Ausrüstung:

Der von Medizinal-Professor Dr. Bier entwickelte Stahlhelm löste ab Herbst 1915 im deutschen Heer die Pickelhaube nach und nach ab. Denn zum einen war der Pickel auf der Haube bei den Grabenkämpfen an der Westfront ein Ziel für die gegnerischen Scharfschützen und außerdem bot die Lederhaube unter dem Pickel nur schlechten Schutz gegen Granatsplitter.

 

 

 

Einheitsfeldmütze Modell 1917, Vorläufer des "Schiffchens"

 

 

 

Deutscher Feldkompaß aus dem 1. Weltkrieg mit feldgrau lackierter Messinghülle.

 

 

 

 

 

 

Tornister (kleiner Rucksack) des deutschen Heeres. Der Tornister diente zu Aufbewahrung der Kleidung, die nicht getragen wurde, und sonstiger persönlicher Ausrüstung des Soldaten. An den 4 Lederlaschen auf dem Deckel konnte das Kochgeschirr außen aufgeschnallt werden. Zeltbahn, Decke und Mantel wurden zu einer Rolle zusammengewickelt, und außen um den Tornister geschnallt.

 

 

Kochgeschirr, wie es seit 1908 im deutschen Herr verwendet wurde. Es fasste ca. 2 Liter Inhalt und wurde auf dem Tornister aufgeschnallt getragen. Das Nachfolgemodell 1931 war etwas kleiner und fasste nur noch ca. 1,5 Liter, unterschied sich ansonsten aber nur in Details. Alle späteren Modelle sind bis auf Kleinigkeiten mit dem Modell 1931 identisch. Überhaupt hat sich das Konstruktionsprinzip so wenig verändert, das der Deckel eines Modells von 1908 noch auf ein aktuelles Bundeswehrmodell passt.

 

 

 

 

Deutsche Feldflasche Modell 1897 wie sie im 1. Weltkrieg verwendet wurde. Im Gegensatz zur Feldflasche Modell 1931, wie sie im 2. Weltkrieg verwendet wurde, hat diese Feldflasche keinen Schraub-, sondern einen Kork-Verschluss.

 

 

 

 

Der Brotbeutel wurde am Koppel getragen und diente zur Aufnahme von Proviant und sonstigen Ausrüstungsgegenständen. Die Feldflasche konnte an dem kleinen D-Ring und der Lederschnalle an der linken Seite außen auf den Brotbeutel aufgeschnallt werden. Brotbeutel dieser Art gehörten auch noch im II. Weltkrieg zur Standardausrüstung jedes deutschen Landsers. Fast identische Modelle wurden auch noch danach von den Streitkräften der DDR und in der BRD vom Roten Kreuz, der Polizei und dem Bundesgrenzschutz verwendet.

 

 

 

 

Patronentaschen M 1909 aus Leder zur Befestigung am Feldkoppel. Ursprünglich waren Koppel und Taschen in naturfarbenem braun belassen, ab 1915 wurden die Lederteile geschwärzt an die Truppe ausgegeben. Diese Patronentaschen dienten zur Aufnahme von je 3 Ladestreifen á 5 Patronen für den Mauser 98 Karabiner. An der Rückseite befand sich eine Öse, in der die Riemen des Tornisters eingehakt werden konnten.

 

 

 

 

Karten- und Meldetasche aus dem 1. Weltkrieg

 

 

 

 

 

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